Stellungnahme - Malaysia Analyseergebnisse: FCC hat recyclingfähiges Material übergeben

Stellungnahme - Malaysia Analyseergebnisse: FCC hat recyclingfähiges Material übergeben

Himberg, 16. April 2021 – Die FCC Austria Abfall Service AG informiert im folgenden über die Analyseergebnisse zu den aus Malaysia rückgeholten Containern mit Kunststoffabfall. Die Ergebnisse der von FCC Austria beauftragten Detailanalyse bestätigen, dass die FCC Mostviertel Abfall Service GmbH – ein Tochterunternehmen der FCC Austria – recyclingfähigen Kunststoffabfall weitergegeben hat. Das übergebene Material war weder kontaminiert, noch gefährlich und grundsätzlich für eine genehmigungsfreie Verbringung zum Recycling nach „Grüner Liste“ geeignet.

Zwei Analysen notwendig – eine baut auf der anderen auf

Untersucht wurden die Inhaltsstoffe des Kunststoffmahlguts. Da Bedenken in Bezug auf die Recyclingfähigkeit aufgrund erhöhter Bromverbindungen der Grund für die Rückholung des Materials waren, wurde der Gesamtbromgehalt anhand der gängigen Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) ermittelt. Wenn dieser Wert über 2.000 mg Brom/kg liegt, sind weitere Analysen notwendig, um die Recyclingfähigkeit des Abfalls zu prüfen. Das Material aus Malaysia hat in dieser Erstanalyse einen Gesamtbromwert von mehr als 2.000 mg Brom/kg aufgewiesen. Die FCC Austria hat daher zusätzlich die aufwendigere Detailanalyse mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS) durch das unabhängige, renommierte Labor Eurofins Umwelt Österreich GmbH & Co. KG durchführen lassen. Diese Detailanalyse des Kunststoffmahlguts belegt, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen – insbesondere auch in Bezug auf die Bromide aus Flammhemmern nach der EU-POP-Verordnung – eingehalten wurden. Bei allen in der Verordnung normierten Inhaltsstoffen wurden die Grenzwerte deutlich unterschritten. Somit wurde die vorgenommene Klassifizierung des Abfalls nach geltenden Rechtsvorschriften geprüft und bestätigt. Die beiden Analysen – RFA und GC-MS – zielen zum Teil auf unterschiedliche Inhaltsstoffe ab und weisen demnach abweichende Ergebnisse auf. Die vertiefende Detailanalyse von Eurofins zeigt jedoch deutlich, dass es sich um recyclingfähige Kunststoffe handelt. 

Kein Export von Plastikabfall nach Asien durch FCC

Die FCC Austria hat die Behörden von Beginn an in der vollständigen und transparenten Aufklärung der Angelegenheit unterstützt und viele Schritte wie etwa die Rückführung der Container ohne rechtliche Verpflichtung übernommen. Das Unternehmen möchte darüber hinaus klar feststellen: Die FCC Austria hat keinen Kunststoffabfall nach Asien geliefert – weder zum Recycling noch zur Deponierung. Das Unternehmen verwehrt sich außerdem ausdrücklich dagegen, nach Strategien gesucht zu haben, um illegal Kunststoffabfall nach Asien zu transportieren.

Die Initiative zur Übernahme des Materials zum Export nach Asien ging von der Firma ReMaCo aus. ReMaCo ist ein österreichisches Unternehmen, das über alle erforderlichen abfallrechtlichen Genehmigungen verfügt und auch als Berater im Bereich Abfallverbringung in Österreich tätig ist. ReMaCo hat gegenüber der FCC Mostviertel angegeben, über Kunden zu verfügen, die derartiges Material nachfragen und recyclen können. Auf diese Expertise hat die FCC Austria vertraut. Für alle im Zusammenhang mit dem Export erforderlichen Schritte – zum Beispiel eine Notifizierung – war ReMaCo als exportierendes Unternehmen verantwortlich. 

Unsere Verantwortung ernst nehmen

Die Verwertung von Kunststoffabfall ist ein zentrales Thema in der Abfallwirtschaft. Die FCC Austria ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und nimmt deshalb den konkreten Fall zum Anlass, um aktiv mit den Branchenvertretern und engagierten Gruppen die Standards in der Abfallverwertung voranzutreiben und zu verbessern. Laut Medienberichten wurden im Jahr 2019 rund 1,5 Millionen Tonnen Plastikabfall von EU-Staaten in Drittstaaten verbracht. Die FCC setzt sich daher für klare Prozesse, Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen ein, die eine saubere und sichere Verwertung von Abfällen innerhalb Europas gewährleisten.

Die FCC Austria nimmt aber auch ihre Verantwortung hinsichtlich der Verbesserung der eigenen Qualitätsstandards sehr ernst. Das Unternehmen hat die Geschäfts- und Kontrollprozesse nachjustiert und im Wesentlichen folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • FCC Austria hat schon bisher alle genehmigungspflichtigen Exporte einer internen Prüfung und Freigabe unterzogen. Künftig muss jeglicher Export – ob genehmigungspflichtig oder im Rahmen der „Grünen Liste“ – zentral freigegeben werden. 
  • FCC Austria hat ihre Geschäfts- und Lieferbedingungen nachgeschärft. Bei der Übergabe von Abfällen im Inland halten wir fest, dass kein Export der übergebenen Abfälle gewünscht wird. 
  • Wir optimieren unser System zur Qualitätssicherung der Materialien und intensivieren die Kontrollen und Materialanalysen der Abfälle. 

HINTERGRUND

Die FCC Mostviertel hat vier Container mit Kunststoffmahlgut in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie in Abstimmung und im Auftrag der Firma ReMaCo, dem Eigentümer des exportierten Materials, aus Malaysia zurückgeholt, nachdem es Bedenken in Bezug auf die Recyclingfähigkeit des Materials gegeben hat. Die Container sind im Februar in Österreich eingetroffen und das Material wurde vom Labor Eurofins Umwelt Österreich GmbH & Co. KG im Auftrag von FCC Austria geprüft. Bei dem 2019 bis Anfang 2020 von der FCC Mostviertel an die Firma ReMaCo in Österreich übergebenen Kunststoffmahlgut handelte es sich um nicht gefährlichen, recyclingfähigen Abfall. 

Das gegenständliche Kunststoffmahlgut entsteht üblicherweise bei der Verarbeitung von Elektro-Kleingeräten (Gehäuse) wie etwa Toaster, Haarföhn, Staubsauger, Computergehäuse oder Handmixgeräte. Also Dinge, die wir täglich in Gebrauch haben. In den Gehäusen befinden sich Flammhemmer zum Brandschutz. Dabei handelt es sich meist um bromierte Flammhemmer (beinhalten Brom), welche nicht zuletzt aufgrund ihrer Persistenz schädlich für die Umwelt sein können. Entsprechend ist die Recyclingfähigkeit derartiger Kunststoffabfälle eingeschränkt und an den Gehalt von bromierten Flammhemmern gebunden. Brom kann jedoch in derartigen Produkten auch in Verbindungen vorkommen, die nicht gesetzlich limitiert sind. Die wesentlichen Grenzwerte für Bromide in Zusammenhang mit der Recyclingfähigkeit von Kunststoffabfällen im Falle einer Verbringung sind insbesondere in der sogenannten EU-POP Verordnung festgelegt. 

Der höchste Stand der Technik in der Bestimmung von Bromiden bei Kunststoffabfällen aus dem Elektro- und Elektronikbereich ist die Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS), die jedoch sehr zeitaufwendig und kostspielig ist. Eine praxistauglichere und günstigere Bestimmungsmöglichkeit, die auch im Bundesabfallwirtschaftsplan1 als Erstanalyse vorgeschlagen wird, ist daher die Messung des Gesamtbromgehaltes mittels Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA). Diese misst allerdings nur den Gesamtgehalt von Brom und nicht spezifisch die in der EU-POP-Verordnung limitierten Bromide. Liegt der Gesamtgehalt von Brom unter 2.000 mg Brom/kg, so kann vermutet werden, dass die Grenzwerte der EU-POP Verordnung eingehalten werden. Andernfalls sind zusätzliche, zeitlich und finanziell äußerst aufwendige und umfassende Untersuchungen mittels GC-MS vorgesehen. Ein Recycling der Kunststoffabfälle beziehungsweise eine sogenannte Grünlistung bei Verbringung darf nur dann erfolgen, wenn die Einhaltung der Grenzwerte der EU-POP Verordnung zweifelsfrei festgestellt wird (zum Beispiel durch eine Untersuchung mittels GC-MS). 


Kerngeschäft der FCC innerhalb Europas

Die FCC Austria selbst sammelt, verwertet und entsorgt jährlich mehr als 750.000 Tonnen Abfall in Österreich. Mehr als 90 Prozent dieser Abfälle werden in Österreich einer ordnungsgemäßen Behandlung, Verwertung oder Entsorgung zugeführt. Abfallverbringungen durch die FCC Austria erfolgen grundsätzlich nur innerhalb Europas. 

Dahingehend möchten wir ebenfalls festhalten, dass weit mehr als 80 Prozent dieser ins europäische Ausland verbrachten Abfälle auf Basis einer ausdrücklichen Genehmigung und intensiven Kontrolle der Behörden (Notifizierung) erfolgt. Bei den hier belieferten Partnerunternehmen handelt es sich um seriöse, hochspezialisierte Recycling- oder Entsorgungsunternehmen sowie um Niederlassungen der österreichischen Industrie in diesen Ländern. Die FCC Austria kooperiert hier beispielsweise eng mit einem Unternehmen aus Deutschland hinsichtlich des Recyclings von Altölen und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz (Schmiermittelerzeugung aus Altöl).

Verbringungen auf Basis der sogenannten „Grünen Liste“ (zum Beispiel Kunststoffe) nehmen damit nur einen äußerst geringen Anteil an der gesamten verwerteten und entsorgten Abfallmenge ein. Auch diese erfolgen durch die FCC Austria grundsätzlich nur innerhalb Europas und an zertifizierte Recyclingunternehmen. 

Über FCC Austria Abfall Service AG

Die FCC Austria Abfall Service AG wurde 1988 gegründet, ist an 17 Standorten in ganz Österreich vertreten und bietet flächendeckende Gesamtentsorgungslösungen für Kommunen, Industrie, Gewerbe und Private. Das Unternehmen steht an der Spitze der FCC CEE Group, die an mehr als 100 Standorten in 7 Ländern in Europa tätig ist. Die FCC CEE Group hat sich dem modernen Abfallmanagement verschrieben und ist in der umweltschonenden Verwertung und Behandlung unterschiedlichster Abfallarten, sowie als Betreiber von Altstoffsammelzentren tätig.

Mit eigenen Abfallbewirtschaftungsanlagen hat die FCC Austria die gesamte Wertschöpfungskette in einer Hand und setzt auf effizientes und ressourcenschonendes Arbeiten. Die langfristigen Kundenbeziehungen basieren auf Partnerschaftlichkeit, Transparenz und Qualität. Die FCC Austria verfügt über ein implementiertes Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement-System und als behördlich anerkannter Abfallsammler, -behandler und -verwerter garantiert die FCC Austria gesetzeskonforme und umweltbewusste Dienstleistungen.

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 1
Bundesabfallwirtschaftsplan 2017, Teil 2, Seite 48


Pressekontakt

Core Communications e.U.
Frau Maria Hirzinger
Tel.: 0699/195 44 462
E-Mail: mh@core-communications.at  

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